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Künstlergrafik

In der Zeit etwa zwischen 1910 und 1960 haben viele Künstler Grafiken geschaffen, die sich mit Themen und Motiven der Schwerindustrie beschäftigen. Da sie sich durchweg unkritisch und fortschrittsgläubig den eindrucksvollen Phänomenen der Industrie hingaben, gibt es nur wenige Darstellungen sozialen Elends oder von Interessenkonflikten, wie etwa in der Kunst Konrad Felixmüllers.

Als Werte wurden Fleiß, Pflichtbewußtsein und Fügsamkeit vermittelt. Kein Wunder, sind doch viele Arbeiten im Auftrag der Unternehmen entstanden, die sich damit ein künstlerisches Denkmal setzen wollten. Mit stimmungsvoll gestalteten Jubiläumsurkunden oder dekorativen Hauerbriefen versuchte man zudem, die Belegschaft emotional ans Werk und an ihren schweren Beruf zu binden.

Spätestens nach Beginn der Kohlenkrise Ende der fünfziger Jahre wurden diese Traditionen aufgegeben. In der Kunst herrschte die Abstraktion vor, und rauchende Schlote wurden zu Symbolen einer veralteten, rückwärtsgewandten Industrie.

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Josef Arens

*1901 Oedingen/Westf., †1979 Unkel/Rhein. Maler und Grafiker. Schüler von Wolfg. Zeller in München. 1931 Mitbegründer der Gelsenkirchener Künstlersiedlung "Halfmannshof", wo er bis 1943 lebte. Zahlreiche Bücher und Mappenwerke, u. a. "Führer durch Gelsenkirchen", "Die Jagd" und "Deutsche Industrie".

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Hans Baluschek

*1870 Breslau, †1935 Berlin. Maler und Grafiker. Mitglied der Berliner Sezession. Ein sachlicher, teilweise romantischer Realismus kennzeichnet seine von starkem sozialen Mitgefühl getragene Kunst. Wilhelm II bezeichnete seine Werke abschätzig als "Rinnsteinkunst". Mehrere Bildzyklen, u.a. "Die Eisenbahn, "Opfer" und "Wege der Maschine".

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Willi Borutta

*1893 Essen, †1974 New York. Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf. Lebte und arbeitete in Bochum. Nahm 1921 an der ersten Ausstellung der neu gegrnüdeten Städtischen Gemäldegalerie teil. Schuf u. a. die Mappe "Acht Lithographien aus dem Bergmannsleben", wo er Bergleute der Essener Zeche Langenbrahm bei ihrer Arbeit darstellte. Der politisch und sozial engagierte Künstler wanderte 1922 in die USA aus.

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Walter Cauer

*1905 Darmstadt, †1960. Bildhauer, Maler und Grafiker.

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Fritz Feigler

*1889 Düsseldorf, †1948 Ambach/Starnberger See. Maler und Grafiker. Studierte an der Düsseldorfer Akademie. Wurde 1926 Professor an der Staatl. Kunsthochschule Weimar, ging 1933 nach Berlin.

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Konrad Felixmüller

*1897 Dresden, †1977 Berlin. Maler, Grafiker und Bühnenbildner mit umfangreichem Werk. Ausbildung an der Kunstakademie Dresden, ab 1917 freischaffender Künstler. F. engagiert sich in der KPD, schafft ausdrucksstarke expressionistische Gemälde und Grafiken. 1920 Reise ins Ruhrgebiet. Zeigt sich tief beeindruckt vom Schicksal der Bergleute und ihren Familien. Ab Mitte der zwanziger Jahre wird sein Stil sachlicher, seine Themen wenden sich der Landschaft, dem Alltag und seiner Familie zu. Während der Nazizeit werden seine frühen Werke als entartet verfemt. 1949 Professur in Halle/DDR. 1967 Übersiedlung nach Westberlin.

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Georg Fritz

*1894 Dresden, †1967 Mitterfels/Niederbayern. Architekturmaler und Radierer. Studierte u. a. an der Berliner Akademie. Mehrere grafische Folgen, so z. B. über die Mark Brandenburg und über die Gutehoffnungshütte Oberhausen.

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Richard Gessner

*1894 Augsburg, +1989 Düsseldorf. Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf, wo er bereits ab 1902 seinen Wohnsitz hatte. Mitglied des “jungen Rheinlandes” und der “rheinischen Sezession”. Viele Auslandsreisen. Schuf ein reichhaltiges Werk und wurde besonders als Industriemaler der Region Rhein/Ruhr bekannt.

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Dirk van Hees

*1894 Godesberg am Rhein, †1945 (?). Vier Semester Hochschule für Bildende Künste Berlin, später Autodidakt. Spezialgebiet Arbeit und Industrie.

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Theo Hölscher

*1895 Münster, †1966ebd. War hauptsächlich Landschaftsmaler. Studierte in Kassel,arbeitete dann als Kunsterzieher in Hamm. Gründete 1925 dieGruppe "Junges Westfalen". 1944 Umzug nach Münster.Anfangs Impressionist, ging H. in den zwanziger Jahren zu einer derNeuen Sachlichkeit verwandten Malweise über, die eine von derTechnik durchsetzte Welt zeigt.

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Ernst Isselmann

*1885 Rees/Niederrh., †1916. Maler und Zeichner. Trat 1913 mit der Mappe "Industrie" (Quadriga-Verlag Jena) auch als Lithograph hervor. An der Mappe, die vom Kunst- und Literaturzirkel "Werkleute auf Haus Nyland" herausgegeben wurde, waren auch Franz M. Jansen und Josef Winckler (Eiserne Sonette) beteiligt.

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Franz M. Jansen

*1885 Köln, †1958 Büchel/Siegkreis. Maler, seit ca. 1912 hauptsächlich Grafiker. Beteiligte sich an Ausstellungen des Sonderbundes und der "Rheinischen Expressionisten". Schuf viele grafische Folgen und Einzelblätter. Beteiligung mit fünf Radierungen an der Mappe "Industrie" mit Ernst Isselmann und Josef Winckler (Eiserne Sonette), erschienen im Quadriga-Verlag Jena 1913.

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Hermann Kätelhön

*1884 Hofgeismar, †1940 München. Nach Tätigkeit als Keramiker wandte sich K. 1908 der Grafik zu. Anschluss an die Künstlerkolonie Willingshausen/Hessen. Nach einem Porträt-Auftrag im Ruhrgebiet 1917 Umzug nach Essen. Radikaler Motiv-Wechsel unter dem Eindruck der Industrielandschaft an der Ruhr und ihrer Menschen. Gründete die Kätelhönsche Druckwerstatt in Wamel/Möhnesee.

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Alfred Kitzig

*1902 Ahlen/Westf., †1964 Kreuth. Erste Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Dortmund, lebte und arbeitete später in Berlin. Seine Grafiken waren sowohl von bodenständigem Hintersinn ("Der Spökenkieker") als auch von altmeisterlicherlichem Realismus geprägt. Widmete sich besonders bäuerlichen Themen und der Welt der Bergleute unter Tage.

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Hans Klemke

*1892 Berlin, +1960 Berlin. Neben seinem Beruf als Lithograph und Tiefdruckretuscheur nahm Klemke Privatunterricht in den Fächern Ölmalerei und Radierung. Bei einem Militärtransport nach Frankreich 1915 erste Begegnung mit dem rheinisch-westfälischen Industriegebiet, das ihn sehr beeindruckte. Ab 1920 Darstellungen von Zechen und Industrieanlagen, die zu seinem künstlerischen Lebensthema wurden.

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Hermann Kupferschmid

*1885 Waldshut/Oberrhein, †1975 Achern. Maler und Grafiker. Professor an der Hochschule für bildende Künste in Karlsruhe. Als Radierer bevorzugte K. großformatige Darstellungen aus der Welt der Arbeit und der Schwerindustrie. Aufträge u. a. für die Eisen- und Stahlwerke Hoesch (Dortmund) sowie für die Gutehoffnungshütte Oberhausen.

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Hermann Metzger

*1920, lebt in Bochum-Wattenscheid. Maler undGrafiker. Studierte an der Folkwang-/Werkkunstschule in Essen. Begannin den fünfziger Jahren während einesAldegrever-Stipendiums die bergmännische Arbeitswelt desRuhrgebiets zu dokumentieren. M. wandte sich dann aber seinemkünstlerischen Hauptthema zu, der anonymen menschlichen Existenzin ihrer Isolation.

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Willy Nus

Willy Nus *1893 Berlin, +1942. Maler und Grafiker.

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Heinrich Otto

*1858 Wernswig bei Homberg/Efze, †1923Düsseldorf. Maler und Grafiker. Besuchte die Akademie in Kassel.Mitglied der Malerkolonie Willingshausen. 1889 zog Otto nachDüsseldorf, kehrte aber 1903 zwischenzeitlich nach Wernswig undWillingshausen zurück. Berufung zum Professor an dieKunstakademie Düsseldorf. Seine bevorzugten Motive waren dasbäuerliche Leben in Hessen, aber auch Landschaft und Industriedes Rheinlands und des Ruhrgebiets.

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Hermann Peters

*1886 Gelsenkirchen, †1970 in Eschenlohe. Maler und Grafiker. Ausbildung an der Akademie Dsseldorf. U. a. Mappenwerke "Aus der Welt der Arbeit", Gelsenkirchen 1921 und "Industrieheimat", Wanne i. W. 1925. Gehörte dem Ruhrlandkreis um Otto Wohlgemuth an. Sein Atelier in Gelsenkirchen wurde bei einem Luftangriff 1944 im Krieg zerstört. Landschaften, Porträts, Industriedarstellungen.

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Hermann Prüßmann

*1899 Mülheim/Ruhr, †1980 Wamel/Möhnesee. Maler und Grafiker. Nach kaufm. Lehre künstlerische Ausbildung u. a. in Dresden bei Otto Dix und bei Hermann Kätelhön in Wamel/Möhnesee. Naturdarstellungen, Porträts, Landschaften.

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Helmut Schäfer

*1920 Witten/Ruhr, †1998 Recklinghausen. Maler und Grafiker. Ausbildung an der Werkkunstschule Dortmund. S. setzte sich mit der Landschaft des Reviers, besonders mit den bergbaulichen Relikten seiner Heimatstadt Witten auseinander. Von 1950 bis '55 entstand die Mappe "An der Wiege des Ruhrbergbaus", bestehend aus zwölf großformatigen Radierungen, die als sein grafisches Hauptwerk gilt.

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Anton Scheuritzel

*1874 Quellendorf (Anhalt), †28.10.1954 in Wittlich. Theatermaler in Dessau und Berlin. Div. Mappenwerke, u. a. "Stätten der Arbeit" (1920) und "Kraftwerk Klingenberg" (1926).

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Paul Hermann Schoedder

*1887 Iserlohn, †1971 Allendorf/Sauerland. Landschafts- und Porträtmaler, Grafiker. Studierte in Leipzig und München. Ab 1927 Lehrer an der Kunstgewerbeschule Dortmund, ab 1949 Studienrat an der dortigen Werkkunstschule.

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Hermann Stehr

*1887, †.

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Josef Steib

*1898 München, †1957 Cochem/Mosel. Maler und Radierer. Studierte kurze Zeit an der Düsseldorfer Akademie, ansonsten Autodidakt. Lebte seit 1935 in Berlin. Schuf Tier- und Naturstudien, Landschaften, Figürliches sowie viele kraftvolle Radierungen mit Industriedarstellungen aus dem Ruhrgebiet.

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Josef Weisz

*1894 München, †1969.Grafiker und Bildhauer. Studierte an der Kunstgewerbeschule inMünchen. vervollkommnete in seinem Werk die Technik desHolzschnitts. Schuf viele graphische Folgen, darunter "DeutscheArbeit" (1922), "Der Seherin Gesicht" (1925) und"Blumen der Alpen" (1954)

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Artur Zahn

*1886 Magdeburg, †1970Duisburg. Studienrat und Kunsterzieher in Duisburg, wo er 1920 denDuisburger Künstlerbund gründete. Stellte in seinenArbeiten die Themenpalette des Niederrheins dar, wobei er sichbesonders als virtuoser Radierer einen Namen machte.

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Diverse Künstler